So bunt war es selten

Sportlich ins Jahr 2014: Der Neujahrslauf in Garbsen.  Foto: Stephan Fabig/quick-flash.de

Sportlich ins Jahr 2014: Der Neujahrslauf in Garbsen. Foto: Stephan Fabig/quick-flash.de

Silvesterlauf in der Region Hannover – da denken viele zuerst an den Lauf um den Maschsee. Das ist kaum verwunderlich, hat sich die Veranstaltung über die Jahre mit rund 3000 Teilnehmern doch zum größten Silvesterlauf Norddeutschlands gemausert. Auch sportlich kann sich der Silvesterlauf am Maschsee sehen lassen: Streckenrekord bei den Frauen durch Olympiastarterin Susanne Hahn, bei den Männern fast eine neue Bestzeit durch Philip Champignon, zudem zehn Läufer unter 19 Minuten – das ist eine Hausnummer und bestätigt den Aufwärtstrend der vergangenen Jahre. Und doch ist Silvester in der Region aus Läufersicht weit mehr als nur der Maschsee.

Allein fünf Läufe gibt es in Stadt und Umland, hinzukommen die beiden in Hasede (Landkreis Hildesheim) und Emmerthal (Hameln). Und auch am Neujahrstag bietet sich mit dem Lauf in Garbsen eine Startmöglichkeit. Kaum eine zweite Region im Norden der Republik dürfte so viele Laufveranstaltungen zum Jahreswechsel haben wie Hannover (man versuche nur einmal, in Hamburg einen anständigen Lauf an Silvester zu finden). Das schöne: Neben den Klassikern wie Poggenhagen, Großburgwedel oder Barsinghausen haben sich in den vergangenen Jahren auch zwei Neulinge etabliert. In Lehrte ist es den Triathleten des örtlichen SV binnen zwei Jahren gelungen, eine familiäre Veranstaltung aufzubauen. Der Lohn nach der dritten Auflage: rund 120 Aktive, die voll des Lobes für Organisation und Strecke waren. In Garbsen ist es dem unermüdlichen Werben der umtriebigen Leichtathletiksparte des SC zu verdanken, dass der Neujahrslauf nach ebenfalls nur zwei Jahren einen festen Platz im Laufkalender bekommen hat. Denn Läufe NACH dem Jahreswechsel sind eine Rarität.

Und noch etwas fällt auf: Zwar ist das Gros der Topläufer weiterhin am Maschsee vertreten, verstecken müssen sich die anderen Läufe aber nicht. In Großburgwedel wurde es dank der 96-Athleten Johannes Raabe und Fabian Kuklinski ein schnelles Rennen; in Poggenhagen sorgten René Jäger (SC Garbsen) und Nadine Lofski (TuS Wunstorf ) für schnelle Zeiten – und am Neujahrstag war mit Lars Pfeiffer der Zweitplatzierte vom Maschsee schon wieder ziemlich fix unterwegs. In einem Punkt sind die „Kleinen“ dem „Großen“ am Maschsee aber auf jeden Fall überlegen: Wer es familiär mag und ohne Partymusik und dröhnende Lautsprecher auskommt, der ist in Lehrte, Garbsen & Co. genau richtig.

Silvester ist schon immer mehr als nur der Lauf um den Maschsee gewesen (der ohnehin einer der jüngeren Silvesterläufe der Region ist) – diesmal aber war das Angebot so bunt wie schon lange nicht mehr. Und es ist zu hoffen, dass das so bleibt: Denn neben Leuchtturmveranstaltungen, die Tausende Läufer anlocken und die Massen begeistern, braucht es auch die kleinen, überschaubaren Läufe. Ohne sie wäre das Laufjahr nur halb so spannend.

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