Manchmal muss man einen langen Anlauf nehmen. Das kann Jahre dauern. Und dafür ist mituntermehr Stehvermögen nötig als bei einem Marathonrennen. Christof Jankowski kann ein Lied davon singen: der Mann, der jetzt über die zehn Kilometer im hannoverschen Lönspark gewonnen hat – neun Jahre, nachdem er an gleicher Stelle schon einmal triumphiert hatte. In 33:58 Minuten lief Jankowski ein recht einsames Rennen an der Spitze des großen Starterfeldes, auf den nächsten Plätzen folgten der Quedlinburger Mike Poch (34:51) und Michael Kendelbacher aus Bad Nenndorf (34:56) mit respektvollem Abstand. „Es tat mal wieder richtig gut, einen Wettkampf von vorne zu laufen und zu gewinnen“, sagte der 38-Jährige. „Ich liebe diese Strecke mit so viel schöner Natur.“
Die Freude Jankowskis, der zudem fast eine Minute schneller war als 2008, ist nur zu verständlich. Hinter ihm liegen zwei Jahre Pause vom Laufen. Quälende Monate, in denen er seinen Sport nur als Beobachter erlebte. Und in denen auch ungezählte Besuche bei Ärzten und Physiotherapeuten die Verletzungsprobleme nicht aus der Welt schaffen konnten, die ihn permanent ausbremsten. Dann der im Vergleich dazu golden anmutende Herbst 2017, die Belohnung für die mentale Stärke in der sportlichen Schattenzeit: fünfter Platz beim Brockenlauf. Ein gelungenes Comeback.
Zwei Monate später dann der Sieg beim Lieblingslauf im Lönspark für denjenigen, der 2010 das HAZ-Ranking der „Laufpass“-Serie gewonnen hatte. Nächstes Ziel des ambitionierten Erlebnissportlers, der für Hannover 96 startet, ist der Halbmarathon rund um die Marienburg am 25. November – ein kleiner, aber feiner Höhepunkt des ausklingenden Laufjahres in der Region Hannover.Dass sich die noch anstehenden Wettkämpfe im Freien an den Fingern einer Hand abzählen lassen, tat den Teilnehmerzahlen beim 41. Lönsparklauf des TKH gut. Insgesamt 705 Frauen und Männer absolvierten die zehn und fünf Kilometer – diese Resonanz konnte sich sehen lassen an einem total verregneten Wochenende.
Obwohl der Veranstalter das Ziel vom durchweichten Sportplatz in einen halbwegs trockenen Bereich verlegt hatte: Nasse Füße holten sich auch die schnellsten Frauen, Elke Behrend (40:54), Beate Marx (41:18) und Kerstin Kopfmann (42:27). Hilft nichts: Da muss man durch in dieser Jahreszeit. Ob nun als Erster oder Letzter.
Ganz toller Bericht über einen super Sportler ???
Steffen