Wer zu Mike Asche will, der kommt ins Schwitzen. Bis zum vierten Stock, wo der Steuerberater sein Büro hat, sind es 104 Treppenstufen. Ungeübten, die auf den Fahrstuhl verzichten, treibt das den Schweiß auf die Stirn. Für Asche, 40 Jahre alt und seit einem Jahr in der hannoverschen Südstadt zu Hause, ist es ein willkommenes Zusatzprogramm zum wöchentlichen Lauftraining. Und eine Erinnerung daran, wie alles begann. Damals, vor rund 15 Jahren und mit mehr als 100 Kilogramm Körpergewicht. „Beim Treppensteigen ist mir die Luft weggeblieben“, berichtet er. „Ich war total kurzatmig und körperlich ganz schlecht drauf.“ Irgendwann sei der Punkt gekommen, zu sich selbst zu sagen: „Das willst du mit Mitte zwanzig eigentlich nicht.“
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Neue Laufbücher für den Gabentisch
Es ist die Zeit gekommen, die Läufern gar nicht behagt. Die Tage sind so kurz, dass es kaum noch reicht für eine Runde im Hellen vor oder nach der Arbeit. Dazu das Wetter, das einem die Vorzüge der Couch mit Nachdruck ans Herz legt. Schließlich die fast totale Wettkampfflaute: Wären nicht Silvester oder Neujahr, dann liefe rein gar nichts für diejenigen, die sich auf der Piste gern mit anderen messen. Doch es gibt es einen Lichtblick: Endlich hat man Muße, zu einem Buch über das liebste Hobby zu greifen. Dass Weihnachten vor der Tür steht, passt in der Hinsicht bestens. Noch sind die meisten Wunschzettel nicht geschrieben. Und es gibt ein paar interessante Neuerscheinungen, die beim Beschenkten durchaus für Freude sorgen könnten.
HAZ-Laufgruppe: Es geht wieder los!
Berlin, Chicago, New York: Der Herbst ist weltweit die Blütezeit für Marathonläufe. In der deutschen Hauptstadt waren gerade mehr als 40 000 Sportler auf den Beinen – für wohl jeden, der dabei war, ein unvergessliches Erlebnis. Hannoveraner müssen nicht unbedingt auf die große Reise gehen, wenn sie Ähnliches planen: Sie haben ja ihren Marathon gleich vor der Haustür, noch dazu einen, der in Deutschland zu den Top 4 gehört. Am 27. April 2014 gibt es bereits die 24. Auflage – es ist das regionale Highlight für Tausende, die dabei die 42,195 Kilometer oder die Halbmarathondistanz unter ihre Füße nehmen wollen.
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So kommen Läufer durch die Hitze
Der Sommer dreht in dieser Woche richtig auf. Was die meisten freuen dürfte, macht Läufern das Training schwer. Im HAZ-Laufblog-Interview gibt der MHH-Sportmedizinier Prof. Uwe Tegtbur Tipps, wie man gesund und munter durch die Hitze kommt. Und wie man der Pollenallergie ein Schnippchen schlägt.
Marathon für Urlauber

Carsten aus Velber (links) gehört seit Jahren zu denjenigen, die in Palma an den Start gehen. Inzwischen hat er etliche Gleichgesinnte wie etwa seinen Nachbarn Ingo im Schlepptau.
Es soll vorgekommen sein, dass man doppelt sieht nach so einem Lauf. Liegt es daran, dass da ein großer Reiseanbieter als Namensgeber bei einer Marathonveranstaltung gleich zweimal im Rennen ist und mit seinen drei Großbuchstaben aus dem Firmentitel nicht nur in Hannover, sondern auch in Palma de Mallorca, der Lieblingsurlaubsinsel der Deutschen, Flagge zeigt? Oder war es das eine Siegerbier zu viel, das diesem und jenem Läufer, nachdem er unweit der Kathedrale La Seu durchs Ziel gelaufen war, Stunden später irgendwo am Strand von El Arenal den Durchblick etwas vernebelte? Egal: Dopplungen sind durchaus gewollt, Verwechslungsgefahr besteht in der Regel eh nicht. Wer in Palma an den Start geht, der will vor allem Spaß haben – das erste Mai-Wochenende in Hannover hingegen gehört alljährlich denjenigen, die statt Sonne und Sand ihre Uhr am Handgelenk im Blick haben. Weiterlesen
Die Nachtvögel vom Steinhuder Meer
Man muss schon ein bisschen verrückt sein, um sich auf so etwas einzulassen, was an diesem Freitag in Hagenburg abgehen soll: eine Runde im flotten Laufschritt ums Steinhuder Meer. Das Vorhaben, zu dem sich acht Mitglieder eines Internetforums verabredet haben, mutet auf den ersten Blick nicht unbedingt skurril an. Wer im Training steht, für den sind 30 Kilometer am Stück fast ein Klacks. In dem Fall ist das aber schon etwas Besonderes, was nicht nur damit zu tun hat, dass der Winter die ganze Region voll im Griff hat und man deshalb eher zu Schnee- als zu Laufschuhen greifen sollte.
Weisheiten des Alters
Jetzt, da das Jahr so so in schnellen Schritten zu Ende geht, dass einem davon fast schwindelig werden kann, ist es an der Zeit, sich auch mal grundsätzliche Gedanken zu machen über seinen Lieblingssport. Nein, wir reden hier nicht vom Fußball und von den Kickern von Hannover 96, die zwar dank ihrer erstaunlichen Physis die weit namhaftere Konkurrenz in der Bundesliga derzeit in Grund und Boden spielen, denen es trotzdem aber schwerfallen würde, einen Marathon anständig zu Ende zu bringen. Wir Freizeitsportler – von Haus aus ganz anderes Training gewohnt – sind nun mal aus einem anderen Holz geschnitzt, und darauf dürfen wir durchaus ein bisschen stolz sein.
Bewegende Zeiten
An dieser Stelle ergeht heute eine Warnung: In den kommenden Wochen und Monaten könnte es sonnabends am Maschsee und in der Eilenriede eng werden. Größere Gruppen von Läufern kreuzen dann möglicherweise den Weg oder setzen gar zum Überholen an. Unter Umständen ist Vorsicht geboten, denn unter ihnen befinden sich Anfänger, auf deren unverhoffte Reaktionen man vorbereitet sein muss.
Test: Die neuen Laufstrecken in der Eilenriede
Die Stadt schließt die letzte Lücke in der Eilenriede: Ab sofort können Läufer vom Döhrener Turm aus eine ausgeschilderte Halbmarathonrunde über 21,1 Kilometer durch den Stadtwald zurücklegen. Außerdem gibt es in dem kleinen Waldstück zwischen Südstadt und Waldheim eine kürzere, etwa 5,2 Kilometer lange Strecke. Offiziell eröffnet werden die neuen Laufrunden zwar erst am Sonnabend durch Oberbürgermeister Stephan Weil, wir haben aber bereits jetzt die ersten Testkilometer auf den frisch ausgezeichneten Laufwegen in Hannovers Stadtwald absolviert.
Wanyoike: „They did a great job!“

Wasser für den schnellen Kenianer: Wanyoike Henry mit seinem Begleitläufer Dirk Schwarzbach. Foto:Schenker
Von wegen Trainingsrückstand: Mit schnellen Schritten ist Henry Wanyoike am Sonntag durch Hannovers Stadtwald geflitzt. 1:16:45 Stunden benötigte der blinde Langstreckenspezialist aus Kenia für die 21,1 Kilometer beim 7. Eilenriendenrennen. Im Ziel musste sich der mehrfache Paralympicssieger zwar einen Moment sammeln und Kraft tanken. Kurz darauf strahlte Wanyoike aber schon wieder und fand warme Worte für Hannover, die Zuschauer und seine beiden Begleitläufer. „They did a great job“, lobte der 36-Jährige seine Guides aus Hannover, die kurzfristig für seine verhinderten Begleitläufer eingesprungen waren und so den Start in der Eilenriede ermöglicht hatten.